Grosse Rochade bei der St. Galler Softwarefirma innosolv. Thomas Peterer wechselt zum 1. Juli 2022 vom Posten des CEOs auf den Stuhl des Präsidenten im Verwaltungsrat. Peterer hat das erfolgreiche Unternehmen vor 25 Jahren mitgegründet.

Die Funktion des CEO übernimmt Manuel Britschgi, COO wird Thomas Koller. Beide sind Mitglieder der heutigen Geschäftsleitung.

Ebenfalls Mitte 2022 kommen auch weitere langjährige Mitarbeiter in die GL – Giuseppe Martella als «Chief Marketing Officer Utilities» und Benjamin Meile als «Chief Marketing Officer Government». Damit erhalten die Märkte bei innosolv noch mehr Gewicht. Für Kunden, Partner und Mitarbeitende sind diese Personalien ein klares Signal: innosolv setzt auf Kontinuität.

Bei innosolv gibt es also einen Wandel. Im Interview erhellt Thomas Peterer die Hintergründe.

Was hat Sie zum Wechsel in den Verwaltungsrat bewogen?

Thomas Peterer: Ich bin schon seit dem Start im Jahre 1996 bei innosolv, als Mitgründer und CEO. 2022 werde ich sechzig. Da kann ich guten Gewissens kürzertreten und Jüngeren aus unserer Firma Platz machen.

Der Posten des CEO wird neu besetzt – intern. Hat innosolv auch über Kandidaten von draussen nachgedacht?

Nein, zu keiner Zeit. Wir sind ja in einer glücklichen Lage: Wir haben genügend kompetente Mitarbeitende, die grosse Aufgaben übernehmen können.

Mit Manuel Britschgi haben wir einen sehr guten Kandidaten. Er arbeitet schon seit Jahren erfolgreich für innosolv. Alle anderen Mitglieder der neuen Geschäftsleitung ebenfalls. Unsere Lösung stellt etwas sehr Wichtiges sicher: Die Kultur und die Werte von innosolv bleiben erhalten. Es gibt keinen Bruch in der Leitung des Unternehmens. Wir führen die gute Arbeit nahtlos fort.

Die IT-Branche hat sich seit 1996 rasend schnell verändert. Was unterscheidet die heutigen innosolv-Lösungen von denen aus den Neunzigern?

Unsere Software muss heute weit mehr abdecken als damals, in den ersten Jahren von innosolv. Denn die Digitalisierung hat viel mehr Bereiche erfasst. Das ist auch gut so – während der Pandemie haben wir es alle gespürt.

Auch der Markt hat sich markant entwickelt. Was hiess und was heisst das konkret für innosolv?

Städte und Gemeinden übermitteln ihre Daten heute verstärkt elektronisch. Das betrifft den Austausch mit ihren Kunden, aber auch den zwischen den drei Ebenen des Staates. Wir haben den Trend früh erkannt. Deshalb haben wir den Verein eCH mitgegründet und viele Standards aktiv geprägt.

Für die Energieversorger ist die Liberalisierung des Marktes besonders einschneidend. Auch hier gewann der elektronische Datenaustausch enorm an Bedeutung, etwa mit Marktpartnern. Weitere Beispiele: Kundenportale sind nicht mehr wegzudenken. Und eine technologische Neuerung wie Smart Meter hat ebenfalls starken Einfluss auf die Prozesse bei den Energieversorgern – und damit auf unsere Software.

Kirchgemeinden bieten wir seit 2020 eine spezialisierte Lösung für die Verwaltung der Mitglieder. Die Kirchen sollten ihre Mitglieder aber nicht nur verwalten, sie sollten auch vermehrt ins Marketing investieren. Das ist unsere Meinung. Unser integriertes CRM bietet sich dafür an.

Was waren in Ihrer Zeit als CEO bedeutende Meilensteine?

Der Start von innosolv war sicher der wichtigste. Der einstige Marktführer ist aus dem Geschäft damals ausgestiegen, so konnten wir rasch wachsen. Auch die allgemeine Unsicherheit vor dem Jahrtausendwechsel hat uns geholfen. Es gab ja die Angst, dass die alten Softwaresysteme nicht mehr laufen würden.

Über die Jahre haben wir stetig Kunden gewonnen. Heute sind es über 700 – darunter auch grosse Energieversorger und Städte. Jeder neue Grosskunde war ein Meilenstein. Wir haben dieses Wachstum zu jeder Zeit gut bewältigt. Aber, natürlich: Es gab zahlreiche Herausforderungen.

2018 haben wir unseren Neubau in der Alten Bildstrasse in St. Gallen bezogen. Im Frühjahr 2021 erlebten unsere Marken ein Rebranding. Das waren weitere Highlights für mich.

Wie sehen Sie die Zukunft von innosolv?

Ich habe leider keine Glaskugel! Aber eines ist sicher: Der technische Fortschritt geht weiter, die Digitalisierung ist nie zu Ende. innosolv wird weiterhin gut investieren und alle Chancen nutzen. Das heisst: Wir werden unsere führende Stellung am Markt behaupten und ausbauen.

Zum Abschluss etwas Persönliches: Was machen Sie in der neu gewonnenen Zeit?

Ich treibe zum Beispiel noch etwas mehr Sport. Rennrad und Mountainbike habe ich schon. Jetzt kaufte ich mir ein sogenanntes Gravel-Bike. Mit dem kann ich mehrtägige oder mehrwöchige Touren unternehmen, auch abseits asphaltierter Wege. Ich werde mehr Zeit haben für Skifahren, Skitouren, Wandern und Reisen. Zudem möchte ich neue Sprachen lernen und meine bisherigen Kenntnisse verbessern.

Es gibt aber nicht nur Freizeit! Die Geschicke von innosolv werden mich als Präsident des Verwaltungsrats weiterhin beschäftigen. Für die Geschäftsleitung bin ich ab Juli 2022 ein gut informierter Partner und Impulsgeber. Auf diese Aufgabe freue ich mich.

Erinnern Sie sich noch an die legendären Kundentage von innosolv? Mondäne Veranstaltungslokale und ein unterhaltsames Programm als Rahmen waren Standard. Doch mit dem stetigen Wachstum der Zahl unserer Kunden wurde die logistische Herausforderung immer grösser. Wo findet man so grosse Lokale? Und wie organisiert man die Verpflegung?

Seit diesem Jahr haben wir ein neues, digitales Format für die Kunden-Events. Die Zahl der Teilnehmenden ist nun nicht mehr begrenzt. Und das Beste: Niemand muss mehr reisen. Das spart Zeit!

Im Juni 2021 sendeten wir an zwei Tagen live aus dem innoforum an unserem Geschäftsdomizil in St. Gallen. cityday und energyday, so hiessen die Events; wir begrüssten 600 Teilnehmende. Auch aus der französisch sprechenden Schweiz waren viele Interessierte dabei. Und dank Simultanübersetzung gab es keine Sprachprobleme.

Wir sind anders – auch digital!

Seit Ausbruch der Pandemie finden viele Events plötzlich digital statt. Nicht alle sind kurzweilig. Und oft werden die Teilnehmer nicht einbezogen. Das innoteam wollte es besser machen und legte sich bei den Events im Juni richtig ins Zeug: Die Ausstattung des innoforums war professionell, das Regie- und Kamerateam ebenfalls. Die Präsentationen hatten wir intensiv vorbereitet, und es gab spannende Filmbeiträge, die sogenannten innoquicks. Schauen Sie den Trailer!

In diesen Filmen zeigen wir Funktionen unserer Anwendungen, dazu Tipps und Tricks. Die Zuschauer machten ausgiebig Gebrauch vom Voting: Sie konnten abstimmen, welche Funktion, welcher Tipp und Trick für sie am nützlichsten ist. Die Ergebnisse des Votings zeigten wir in Form von Grafiken. So erhielten alle wertvolle Hinweise, wo die Präferenzen der anderen liegen. Und durch aussagestarke Interviews mit Nutzern gewannen die Teilnehmenden einen Eindruck, wie einzelne Kunden die innosolv-Lösungen im Alltag nutzen.

Das waren die Schwerpunkte am cityday

Sie waren am cityday ein starkes Team – Benjamin Meile und die Fachbereichsverantwortlichen von innosolv. Gemeinsam präsentierten sie folgende Themen:

  • Die neue Einwohnerstatistik: Sie basiert nicht mehr auf Excel, sondern ist komplett in die Anwendung «Einwohner» integriert. Das Programm nutzt die OLAP-Technologie. In Sekundenschnelle zeigt es Ihnen den Einwohnerbestand – gefiltert nach verschiedenen Kriterien, auch grafisch.
  • Das Zusatzmodul «Nachweis Personendaten»: Die Einwohner Ihrer Stadt oder Gemeinde können neu Auskunft über die Verwendung ihrer Daten verlangen, sobald das neue Datenschutzgesetz des Kantons dies vorsieht. innosolv hat für diesen Fall vorgesorgt – mit dem neuen Zusatzmodul «Nachweis Personendaten» . Das Modul dokumentiert alle Auskünfte sowie jede Weitergabe von Personendaten an Dritte. Bei Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern liefern Sie ihnen die Informationen auf Knopfdruck.
  • Die Anwendung «Einmalrechnungen»: Sie arbeitet mit dem neuen Modul «Kasse» zusammen. Mit «Einmalrechnungen» und «Kasse» können Sie Zahlungsprozesse direkt in der Fachanwendung erledigen.
  • Neues für die Mobile App: Die App zeigt Ihnen ab sofort auch die Einwohner auf übersichtliche Weise. Der Datenschutz wird respektiert. Sie können auch Daten eingeben, etwa eine neue Kontaktperson oder eine Telefonnummer. Die App ist einfach zu bedienen und leicht in allen Abteilungen einsetzbar. Kurz: Sie wird zur kommunalen Plattform für Personen und Unternehmen.

Das waren die Themen am energday

Am energyday präsentierten Giuseppe Martella und die verantwortlichen Experten von innosolv live folgende Themen:

  • Die Erweiterung «Einfachere Angebotserstellung»: Sie hilft Ihnen beim Akquirieren von Kunden. Mit praxisnahen Vorlagen erfassen Sie ein neues Angebot effizient über einen Geschäftsfall, zum Beispiel in den Varianten «Marktprodukt» und «Energie aus der Region». Auf Knopfdruck ist das Angebot erstellt.
  • Das Modul «Massenbearbeitung Verträge»: Mit diesem Modul erledigen Sie Mutationen für ein ganzes Kundensegment auf einmal. Beispiel: Sie ändern das Energieprodukt für alle Haushaltskunden von «Basis» zu «Local». Oder: Mit Smart Meter wechseln Sie für alle Kunden die Fakturierungsvariante auf «vierteljährlich».
  • Starke Mobile App: Techniker können in unserer Mobile App die Installation von Geräten oder die Zählerstände dokumentieren. Schiesst ein Techniker ein Foto, sendet die App dieses Foto zusammen mit den übrigen Daten ans Backoffice. Das geht sogar in einem Keller ohne Mobilnetz. Übrigens: Die Mobile App kommuniziert bei Bedarf auch mit dem Ablesekopf der Volag.
  • Das Modul «Zeitreihen»: Es ist bereits bei zehn Kunden im Einsatz. Das Kernelement von «Zeitreihen» ist die Netzbilanzierung. Sie ist «out of the box» gemäss den Branchendokumenten vorinstalliert. Das Modul unterstützt verschiedene Verfahren für Kurz- und Langfrist-Prognosen. Exakte Abrechnungen für Zusammenschlüsse zum Eigenverbrauch (ZEV) gehören zum Standard. Und dank «HES-Connector» brauchen Sie kein separates System für Meter-Data-Management (MDM).

Etwas Glück braucht der Mensch!

Unsere Lernenden haben ein kleines, feines Programm geschrieben. Damit verlosten wir die glücklichen Gewinner eines iPads. Unseren herzlichen Glückwunsch für:

  • Sina Keller, Gemeinde Dürrenroth
  • Fabienne Radamonti, Gemeinde Lachen
  • Martine Comte, Commune d’Echandens
  • Adrian Gremlich, TB Weinfelden
  • Regula Gribi, eug Elektra Untergäu Genossenschaft
  • Philipona Virgine, GESA

Gekommen, um zu bleiben

cityday und energday, beide Events kommen bei unseren Kunden gut an. Das hat eine Umfrage eindrücklich gezeigt. Die Veranstaltungen sorgen für eine Win-Win-Situation; alle profitieren. Deshalb ist klar: Wir führen das digitale Format in Zukunft weiter.

Zu Beginn sind wir acht Mitarbeitende. Firmensitz ist die alte Färberei Sittertal in St. Gallen, ein maroder Industriebau. Heute arbeiten wir in unserem eigenen, modernen Gebäude und zählen 48 Mitarbeitende, davon drei Lernende.

Über 450 Städte und Gemeinden vertrauen mittlerweile auf innosolvcity. Zusammen zählen sie 3 Millionen Einwohner. Zudem setzen 530 Energie- und Wasserversorger auf die Lösung innosolvenergy. Sie führen mehr als 2,9 Millionen Messstellen. Dieser Erfolg macht uns stolz und dankbar.

Als Softwarehersteller ist innosolv von der Corona-Krise finanziell nicht betroffen. Deshalb zeigen wir uns solidarisch und gaben unseren Kunden anlässlich des Jubiläums die Gelegenheit zu wählen, ob sie ein Badetuch als Geschenk wünschen oder eine Spende von innosolv an Caritas befürworten. Wir sind überwältigt vom Erfolg: Knapp die Hälfte der Rückmeldungen – genau genommen 425 Personen votierten für eine Spende à CHF 20! Wir überweisen also CHF 8’500 an Caritas und unterstützen damit die Schwächsten der Gesellschaft.

Für die jahrelange Treue unserer Kunden bedanken wir uns herzlich! Sie können sicher sein, dass wir auch künftig die Extrameile für gute Software gehen. Versprochen!

Deshalb freut es uns umso mehr, dass Svenja Sutter nach ihrem sehr erfolgreichen Lehrabschluss (Note 5.3) seit einem Jahr bei innosolv weiter arbeitet. Svenja beginnt bald ein Vollzeit-Studium. Getraut euch – liebe Frauen! Schaut gleich selber, was Svenja dazu sagt.

Innovative Software, das ist unsere Leidenschaft bei innosolv. Ein neuer Marktauftritt macht diese Passion jetzt noch besser sichtbar. Das frische Gewand verkörpert unseren Anspruch – Kompetenz, Qualität und Kreativität. Es bringt unseren Stil zum Ausdruck; es zeigt: Wir sind etwas Besonderes am Markt, wir sind anders. Der moderne Auftritt wird auch helfen, qualifizierte Mitarbeitende zu gewinnen.

Goodbye «nest»! Goodbye «is-e»!

Zeitgleich mit dem modernen Auftritt erhalten unsere Produkte neue Namen. «is-e» heisst in Zukunft «innosolvenergy». Die Lösung «nest» wird zu «innosolvcity», im Markt für Kirchen nennt sie sich «innosolvchurch». Die neuen Brands stärken den Bezug zur Dachmarke «innosolv»: Wir betonen den gemeinsamen Ursprung der Branchenlösungen. Und wir verdeutlichen, wie wichtig die Zielgruppen für uns sind.

packshot innosolvenergy
packshot innosolvcity
packshot innosolvchurch

Was haben Sie als Kunde davon?

Der neue Auftritt zeigt unser Engagement für Ihre Branche. Und er motiviert uns. Sie können sicher sein: Wir treiben die Entwicklung der Applikationen mit gewohnter Energie voran. So werden Sie mit den raschen Veränderungen im Markt mühelos Schritt halten. Versprochen.

Wann erhalten Sie die neue Anwendung?

Freuen Sie sich auf den Release 2021 von innosolv: Er enthält zahlreiche neue Funktionen, Optimierungen und Erweiterungen – so wie Sie es gewohnt sind. Zusammen mit dem Update Ihrer Kernapplikation kommt auch der neue Name. Im April 2021 starten wir bei ausgewählten Kunden mit der Pilotphase. Ab Juni ist der Release dann für alle Kunden verfügbar. Vereinbaren Sie schon heute einen Termin mit Ihrem Vertriebspartner!

Haben Sie Fragen? Dann kontaktieren Sie uns bitte – oder Ihren Vertriebspartner.

Erwin Buchegger ist Wahl-Thurgauer, aufgewachsen in Egnach TG. Er liebt die sanft hügelige Landschaft, die Dörfer und Städtchen unweit vom Bodensee. In Egnach macht er seine Lehre, bei der Gemeindeverwaltung. Im Welschland hat er eine erste Stelle, dann kehrt er nach Egnach zurück, arbeitet bei der Raiffeisenbank. Hier entdeckt er seine Leidenschaft für die IT. 1978 beginnt Erwin bei der Ruf Buchhaltung AG, Filiale St. Gallen (später Ruf Datensysteme AG). Sehr schnell steigt er dort auf zum Projektleiter für Gemeindesoftware. In dieser Funktion lerne ich ihn kennen.

Ein Inserat im St. Galler Tagblatt​

Blick zurück ins Jahr 1983: Gerade habe ich die Rekrutenschule beendet, nun suche ich Arbeit in der IT. Ein Inserat von Ruf im St. Galler Tagblatt spricht mich an.

Die IT steckt zu jener Zeit in den Kinderschuhen. Programmiersprachen heissen «Assembler», «Cobol» und «Basic». Und «Computer» bedeutet damals: proprietäre Hardware, wenig Speicher auf Magnetplatten, eintönige Bildschirmmasken und rudimentäre Programme. Die Hardware steht im Vordergrund, nicht die Software und schon gar nicht der Anwender. Das wird sich in den nächsten Jahren schnell ändern.

Vorstellungsgespräch in St. Gallen: Erwin Buchegger empfängt mich herzlich, unkompliziert; so ist sein Wesen. Schon einen Tag nach dem Gespräch bekomme ich den Zuschlag. Dafür bin ich ihm heute noch dankbar. Schon bald arbeiten wir eng zusammen, wir ergänzen uns gut.

Die Erfindung der Roadshow​

Anfang der achtziger Jahre touren wir gemeinsam für Ruf durch die Lande. In Restaurants und Mehrzweckhallen demonstrieren wir, zwei Enthusiasten, die neuesten Programme. Allein der Umstand, dass wir zu den Kunden gehen und nicht sie zu uns, hat damals grossen Effekt. Bei einer Roadshow leitet Erwin plötzlich einen Kurs: «Wie führe ich eine Buchhaltung?»

Die Software verkauft sich dabei fast wie von selbst. Einmal will ein Ruf-Kunde etwas Besonderes: Die Minuszahlen sollten auf Ausdrucken bitte in Rot erscheinen. Wir zerbrechen uns den Kopf, aber: Mit vernünftigem Aufwand ist der Wunsch schlicht nicht zu realisieren.

Updates auf Disketten

​«Ein anderer Kunde reklamierte, seine Daten würden immer wieder gelöscht», erinnert sich Erwin Buchegger. Nach einer Analyse über mehrere Tage und einem Besuch vor Ort stellt sich heraus: Der Kunde kümmert sich zwar jeden Abend um seine Daten. Doch er sichert sie nicht – er macht einen Restore.

Software-Updates versendet man damals auf Disketten. «Am Telefon bitten wir einen Kunden, die Diskette aus der Verpackung zu nehmen. Dabei löst er die ganze Plastikhülle ab. Da war sie natürlich nicht mehr zu brauchen», sagt Erwin Buchegger und lacht.

Wir gründen eine Firma – und noch eine​

1993 gründen Erwin, zwei weitere Kollegen von Ruf und ich die Firma Concept AG. Zusammen mit NCR entwickeln wir Karat, eine Lösung für Gemeinden und Energieversorger. Karat kommt aber nie zum Einsatz. Denn bald schon kauft AT&T die Firma NCR – und steigt wenig später aus dem Markt aus. Glück für uns: Kurz vor der Übernahme haben wir Concept an NCR verkauft.

Wir glauben an den Markt, und wir glauben an unsere Chance. 1996 gründen wir deshalb die innosolv AG. Zu Beginn sind wir acht Mitarbeitende. Firmensitz ist die alte Färberei Sittertal in St. Gallen, ein maroder Industriebau. Im Winter frieren wir, im Sommer rinnt der Schweiss. Und die Zeit drängt: Noch vor dem Jahr 2000 will innosolv eine neue Branchenlösung auf den Markt bringen. Und wir schaffen es! Erwin Buchegger hilft mit Erfahrung und dem richtigen Gespür für die Kunden.

Erwin, der Virtuose​

Legendär sind Erwins Präsentationen. Sie sorgen mit dafür, dass der Kundenkreis stetig wächst. Anfangs präsentiert Erwin die Software nach Drehbuch, doch das ist ihm schnell zu wenig. Also macht er einen Versuch: Kurz zeigt er die Highlights, dann bezieht er die Menschen vor ihm, die Kunden mit ein. Sie nennen ihre Wünsche, und er zeigt ihnen fast spielerisch, wie unsere Lösung diese Wünsche erfüllt. Erwin Buchegger ist in seinem Element, das Echo jedes Mal phänomenal.

Einmal, beim Einrichten einer Präsentation, fällt sein Notebook herunter, der Bildschirm zersplittert. Ob die Hardware dennoch mitmacht? Sie macht mit, und ab sofort gehört Wettingen zu unseren treuen Kunden.

Restaurant Bären, Seedorf BE (1998)

Wettlauf vor den Kunden

Auf einer anderen Veranstaltung werden zwei Lösungen live miteinander verglichen – eine Herausforderung, denn die Themen sind vorab nicht bekannt. Der Mitbewerber zeigt je einen Geschäftsfall mit seiner Lösung, Erwin demonstriert denselben Fall mit der Lösung is-e. Schnell zeigt sich: is-e arbeitet schneller, effizienter, transparenter. Beispiel: Die Korrektur einer Abrechnung dauerte statt gefühlter zwanzig Minuten beim Mitbewerber mit is-e nur wenige Minuten. In den folgenden Jahren werden fast alle Teilnehmer dieser Veranstaltung auf is-e umsteigen.

Kundentag Stade de Suisse, Bern (2006)

2003 stellen wir unsere Software an einer Tagung für Energieversorger in Yverdon vor. «Es war mir schon etwas mulmig, die Lösung vor über vierzig Teilnehmern auf Französisch zu präsentieren», erzählt Erwin später. Doch alles geht gut, der Eintritt in den neuen Markt gelingt. In der Folgezeit kaufen die ersten neun Versorger aus dem Welschland unsere Lösung.

Nur die Ruhe bewahren!​

Auch die Präsentation in Mendrisio wird allen Beteiligten in Erinnerung bleiben. Kurz vor zwölf kommt er an, und wie abgesprochen will er alles gleich einrichten. Programmänderung – nach fünf Minuten wird das Büro geschlossen. Nun heisst es: Ruhe bewahren! Die Vorbereitung läuft später besonders zügig, vor den Anwesenden. Und die Präsentation leitet Erwin dann gar auf Italienisch, um wirklich alle, alle im Raum zu erreichen.

Nach und nach übernehmen unsere Vertriebspartner das Zepter bei Präsentationen, manchmal unterstützt durch Spezialisten von innosolv. Erwin Buchegger konzentriert sich von nun an auf Administration, Buchhaltung, Marketing. Mit Bravour plant und gestaltet er auch Messen und Kundentage – Erwin, unser Organisationstalent.

Was macht man eigentlich im Ruhestand?​

Ende Juni zieht sich Erwin Buchegger aus dem operativen Geschäft zurück. Fragt man ihn, wie er ab Juli seine Zeit gestalten wird, hört man Wendungen wie: «Boot auf dem Bodensee, Haus und Garten», auch «Velofahren mit E-Bike» und «Wandern in der Schweiz».

Aber dem Unternehmen bleibt Erwin Buchegger natürlich verbunden: im Verwaltungsrat der innosolv AG. Den Weg der Firma wird er also auch künftig mitbestimmen. Darüber bin ich froh. Und ich freue mich auf viele weitere gemeinsame Erlebnisse und Herausforderungen.

Aber erst einmal sage ich danke, im eigenen Namen und im Namen aller Mitarbeitenden von innosolv. Lieber Erwin: Danke für deine Energie und Deine Beharrlichkeit zum Nutzen der Firma. Danke für die vielen guten Jahre.​

Thomas Peterer, CEO von innosolv

430 Städte und Gemeinden in der ganzen Schweiz arbeiten mit der Software nest. Zusammen haben sie 2,8 Millionen Einwohner. 500 Versorger für Strom, Gas, Wasser, Fernwärme und Telekommunikation mit 2,7 Millionen Messstellen setzen auf die Lösung is-e. innosolv ist damit in beiden Branchen Marktführer.

Einstieg in den Markt für Städte und Gemeinden

Ein Blick zurück: 1996 beginnt innosolv die Zusammenarbeit mit KMS AG. Gemeinsam gründen wir eine Tochtergesellschaft – die Neue Software Technologie Gemeinden GmbH oder kurz: NEST GmbH. innosolv entwickelt und pflegt die Applikationen für Einwohnerdienste, Gebühren, Werke und Objekte. KMS ist für die Lösung Steuern zuständig. Die NEST GmbH beschäftigt kein Personal, sondern hält einzig die Vertriebs- und Markenrechte. Beim Endbenutzer-Lizenzvertrag tritt NEST gegenüber den Städten und Gemeinden in der deutschen Schweiz als Vertragspartnerin auf.

Die junge GmbH erweckt eine neue Marke zum Leben: «nest». Mit dieser Gesamtlösung können wir im Markt für Gemeinden rasch Fuss fassen.

Kantone geben Lösung für Steuern vor

In den letzten Jahren haben immer mehr Kantone den Umgang mit den Steuern zentralisiert: Der Kanton stellt eine Lösung zur Verfügung, mit der die Gemeinden arbeiten müssen. Dieser Trend wird sich fortsetzen. Die NEST GmbH verliert somit ihren Zweck. innosolv AG und KMS AG haben deshalb entschieden, die NEST GmbH aufzulösen. Die Vertriebsrechte der eigenen Produkte liegen neu beim jeweiligen Hersteller. Die Marke «nest» wird künftig nur noch von KMS AG verwendet, für ihre Steuerlösung bei Kantonen, Städten und Gemeinden.

Neue Markennamen – wann?

Die innosolv AG vertreibt ihre Produkte ab dem Jahr 2021 unter neuen Markennamen. Wie lauten die? Das wissen wir noch nicht! Wir informieren Sie, sobald wir sie haben. Mit diesen neuen Namen werden wir auf jeden Fall den gemeinsamen Ursprung der beiden Branchenlösungen betonen.

Was ändert sich für Sie als Kunden?

Nichts – ausser dem Umstand, dass nun auch Städte und Gemeinden in der Deutschschweiz den Endbenutzer-Lizenzvertrag direkt mit innosolv abschliessen. Gemeinden in den Kantonen BL, SO, TG, VS und ZH schliessen für die Steuern einen zusätzlichen Vertrag mit KMS.

Sie arbeiten weiterhin mit der beliebtesten Schweizer Software für Städte, Gemeinden und Versorger. Und wir treiben die Entwicklung der Applikationen mit gewohnter Energie voran. So werden Sie mit den raschen Veränderungen im Markt mühelos Schritt halten. Versprochen.

Das Vertragsverhältnis zwischen Ihnen und Ihrem Vertriebspartner ist durch die Veränderungen nicht betroffen – Ihr Partner im Vertrieb bleibt auch Ihr Ansprechpartner.

Falls nötig wird Ihr Vertriebspartner Sie auf den Endbenutzer-Lizenzvertrag ansprechen. Haben Sie Fragen? Dann zögern Sie nicht – reden Sie mit uns oder Ihrem Vertriebspartner.